21. Januar 2022 Von Herder-Presse

Exkursion nach Weimar – Geschichte hautnah erleben

Vom 13.01.- 15.01.2022 haben der Deutsch Leistungskurs von Frau Oskierski, der SoWi Leistungskurs von Herrn Rácz, der bilinguale Geschichte Grundkurs von Frau Fritz und die Grundkurse Geschichte von Frau Küpper und Herrn Berger in Begleitung von Herrn Dippe Weimar besucht. Die Zielsetzung der Exkursion war, junge Menschen dazu zu motivieren, sich an authentischen Lernorten mit den deutschen Diktatur- und Demokratieerfahrungen im 20. Jahrhundert auseinanderzusetzen.

Nach einer sechsstündigen Fahrt wurden wir im Hostel freundlich begrüßt und empfangen und richteten uns in unseren Zimmern ein. Nach dem Mittagessen (Buffet) fuhren wir mit dem Bus in die Innenstadt und wurden, in drei Gruppen, in einem historisch-politischem Stadtrundgang von Referent:innen durch Weimar geführt. Im Rahmen der Stadtführung wurden wir an verschiedenen Stellen über die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts informiert. Ein Rückblick auf die Gründe für das Scheitern der „Weimarer Republik“ beleuchtete die Frage nach dem Aufstieg der NS-Bewegung und der „Ermächtigung“ Hitlers. Im Anschluss trafen wir uns im Jugend- und Kulturzentrum „mon ami“ am Goetheplatz zu einer Reflexion über den Tag. Sehr beeindruckend war hier die Geschichte von Frau Éva Fahidi-Pusztai über deren persönliche Erlebnisse. Frau Fahidi-Pusztai selbst war Insassin des ehemaligen KZ Buchenwald, welches wir am darauffolgenden Tag besuchten. Daraufhin wurden wir mit dem Bus zurück ins Hostel gefahren, wo es ein gemeinsames Abendessen gab.

Am Freitag nach dem Frühstück, wurden wir auf Covid-19 getestet, daraufhin mit Verpflegung versehen und mit dem Bus zum ehemaligen KZ Buchenwald (Gedenkstätte) gefahren. Der Besuch hatte nicht nur den Zweck an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern, sondern er sollte auch dazu anregen, ein Bewusstsein für die Bedeutung und den Schutz von Menschenrechten und Demokratie für eine offene und pluralistische Gesellschaft zu entwickeln, die Minderheiten nicht ausgrenzt, sondern integriert. Angekommen wurden wir erneut in Gruppen mit Referent:innen aufgeteilt und durch die Gedenkstätte geführt. Während des Rundgangs wurden uns die verschiedenen Teile und Gebäude gezeigt und erklärt. Wir durften viele Fragen stellen und konnten unser eigenes Wissen auch mit den anderen teilen. Schrecklich war das Krematorium. Die düstere Atmosphäre wurde durch das kalte Wetter und den dichten Nebel noch bestärkt. Zum Ende des Rückgangs wurde noch ein kurzer Dokumentarfilm gezeigt.

Nach einer Kaffeepause haben manche Schüler:innen die Dauerausstellung zur „Geschichte des KZ Buchenwald“ besucht, andere die weiter oben gelegene Mahnmalsanlage. Zum Abschluss folgte eine erneute Reflexion des Gesehenen. Danach fuhren wir mit dem Bus wieder ins Hostel zurück und durften dort die verbleibende Zeit frei gestalten.

Am letzten Tag wurden wir nach dem Frühstück mit dem Bus nach Erfurt gefahren. Dort gab es vier Optionen an Unternehmungen:

  1. Kommentierter Stadtrundgang durch Erfurt (Jüdisches Leben in Erfurt)
  2. Multimedialer Stadtrundgang durch Erfurt
  3. Museum/Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße
  4. Friedliche Revolution in Erfurt (Stadtrundgang mit den Zeitzeugen Barbara und Matthias Sengewald)

Nach der Mittagspause, die wir frei gestalten konnten, hatten wir erneut die Wahl einer der o.g. Optionen. Am frühen Nachmittag traten wir die Rückreise zurück nach Köln zur Schule an.

Ich denke, ich spreche in Namen aller, wenn ich sage, dass die Weimarfahrt eine sehr intensive und informative sowie gut geplante Fahrt war und jeder etwas dazu lernen und mitnehmen konnte. Es hat viel Spaß gemacht, in diesen Zeiten mal etwas anderes zu sehen und mit Lehrer:innen sowie den Schüler:innen zusammen etwas zu unternehmen. Weimar, Buchenwald, sowie die Angebote aus Erfurt waren insgesamt gute Erfahrungen und sind auf jeden Fall einen Besuch wert.

Umman Nur Luise Schmiede (Q2)

Hier einige Eindrücke zur Fahrt: