Vivat Roma! Das Herder in Rom
Mit 21 Schüler:innen landete der Kurs von Herrn Schwemer und mir als Begleiterin planmäßig am 11.06.23 nachmittags auf dem Flughafen Fiumicino in Rom. Nachdem alle Schüler:innen im Hotel zügig eingecheckt hatten, ging es schnell los in Richtung Kolosseum, um rasch erste Eindrücke zu sammeln. Leider erwischte uns bereits auf unserem ersten Streifzug der erste heftige Regenschauer, sodass wir gezwungen waren, schnellstmöglich zum Hotel zurückzukehren. Dennoch ließen wir uns nicht die gute Laune verderben und viele von uns verließen abends noch einmal ihre Zimmer, um sich abenteuerlustig in der näheren Umgebung im Stadtviertel Termini, wo unser Hotel lag, in Kleingruppen umzusehen.
Am zweiten Tag führte uns der Weg mit Herrn Schwemer an der Spitze natürlich sofort und unweigerlich ins Forum Romanum, das mit seinem gigantischen Ausmaß, diversen Triumphbögen, antiken Tempeln, dekorierten Säulen und Gebäuden unfassbar beeindruckte. Selbstverständlich ließen wir den Palatinhügel nicht aus, der der Legende nach den Ursprung Roms darstellt. Nach einer längeren Mittagspause ging es dann weiter zu den kapitolinischen Museen, die uns eine gewünschte Pause von der schwülheißen Mittagshitze boten und in denen man Abbildungen aus dem Lateinbuch, wie die Skulptur Konstantin des Großen, die Reiterstatue Mark Aurels, die kapitolinische Wölfin und die kapitolinische Venus bewundern konnte, bevor uns schließlich ein heftiges Gewitter in den frühen Abendstunden überraschte, das uns unverzüglich ins Hotel flüchten ließ. Abends genossen die Schüler:innen wie am ersten Tag etwas Freizeit in Kleingruppen.
Zum Auftakt des dritten Tages besichtigten wir die Diokletiansthermen. Aufziehende bedrohlich schwarze Gewitterwolken kündigten an dieser Stelle einen Regenschauer an, sodass wir uns schneller als gewollt im Museo Nazionale Palazzo Massimo wiederfanden, wo wir u.a. eine riesige Sammlung antiker Skulpturen betrachteten. Den Nachmittag verbrachten wir im trendigen und geschäftigen Stadtviertel Trastevere, wo ein Besuch der St. Maria in Cosmedin, St. Cecilia und St. Maria auf dem Plan stand. Unterbrochen durch mehrere einsetzende Schauer nutzen die Schüler:innen in Kleingruppen anschließend freie Zeit, um Eis- oder Pizzaessen zu gehen, bevor es im Dunkeln durch die Gassen Roms heim hing.
Am vierten Tag brachen wir schon früh mit der Bahn in Richtung Petersdom auf, wo wir glücklicherweise ohne Wartezeit Einlass fanden. Erschlagen von der Fülle an Büsten, Gemälden, Fresken, Statuen und Altären aus Marmor und Bronze benötigten die Augen irgendwann sicherlich bei allen eine kurze Pause. Der sich anschließende treppenreiche und schweißtreibende Aufgang hoch in die Kuppel des Doms in schwindelerregende Höhe wurde von einem unvergleichbar schönen Panoramablick auf Rom belohnt. Natürlich begleiteten uns auch an diesem Tag kurze Schauer, sodass wir glücklich waren, trocken in der Engelsburg Zuflucht, wie früher der Papst vor seinen Feinden, zu finden, bevor wir uns über einen flüchtigen Halt am Pantheon und einen eiligen Schlenker über die Piazza Navona mit Einsetzen der Dämmerung am Trevibrunnen sammelten, in den etliche Münzen plätschernd ihren Weg in den azurfarbenen Brunnen fanden.
Bevor wir am fünften Tag mit dem Bus in Richtung Flughafen abfuhren, stand noch ein Besuch in der bedeutendsten Marienkirche Roms, der St. Maria Maggiore, an, die sich nur wenige Fußminuten von unserem Hotel in Termini befand. Eher unscheinbar, an einer stark befahrenen, nicht minder lauten Straße Roms befindend, stellte diese Marienkirche für mich persönlich die schönste Kirche von alle denen dar, die wir in Rom gesehen hatten. Ihr Innenraum strahlt durch ihre vergoldete Kassettendecke, ihre kunstvollen Mosaike und ihre einzigartig schönen, filigran gearbeiteten Fresken, sodass mir der Atem beim Betreten stockte.
Quae est terminus: Schließlich flogen wir – vermutlich ausnahmslos – ziemlich erschöpft, dennoch ungebrochen glücklich voller bleibender Eindrücke von dieser fantastischen Kursfahrt mit fast zweistündiger Verspätung von Rom in Richtung Colonia Claudia Ara Agrippinensium ab. Vivat Roma!
Silvie Niemeyer