Bildungs- und Gedenkfahrt nach Weimar
Am Donnerstag, den 02.02.2023, machte sich in aller Frühe eine bunte Truppe aus allen Geschichtskursen der Q2 in Begleitung von Herrn Schwemer, Frau Küpper, Herrn Schultz und Herrn Jäger auf den Weg nach Weimar. Nach etwa sechs Stunden Busfahrt kamen wir zur Mittagszeit in der Weimarer Innenstadt an und hatten Zeit, die verträumte Kulturstadt mit nur etwa 65.000 Einwohnern auf eigenen Fuß zu erkunden. Anschließend wurden wir in Gruppen aufgeteilt und unter der Leitfrage, wie damals aus der Stadt von Goethe, Schiller und Herder eine solche Hochburg des Nationalsozialismus werden konnte, durch die Stadt geführt. Nach einer Nachbereitung der gewonnenen Eindrücke durch die Historiker Stefan Winzer und Michael Mohs ging es in unser Hostel, wo wir nach der Zimmerbelegung und einem gemeinsamen Abendessen den Abend frei gestalten konnten.
Am Freitag war der zentrale Programmpunkt der Besuch der Gedenkstätte KZ Buchenwald. Nach dem Frühstück kamen wir bei Eiseskälte und Sturmböen, einem Wetter, das zur Atmosphäre des Ortes passt, auf dem Ettersberg an. Nach einem kurzen Einführungsfilm, in dem Zeitzeugen von ihren schrecklichen Erlebnissen berichten, wurden wir in Gruppen durch das ehemalige Lager geführt. Unser besonderer Dank gilt hierbei den Referentinnen und Referenten, die geduldig und mit einem beeindruckenden Fachwissen auf alle unsere Fragen eingegangen sind. Nach einer kurzen Stärkung in der Cafeteria konnten wir das örtliche Museum, eine ehemalige Lagerhalle, erkunden. Hier ging uns vor allem die detailreiche Vorstellung von Einzelschicksalen, die dem mörderischen Regime zum Opfer fielen, sehr nahe. Um uns über den Tag auszutauschen und das Erlebte zu verarbeiten, tauschten wir uns vor der Rückfahrt ins Hostel erneut mit den Historikern aus. Anschließend stand uns der Abend wieder zur freien Gestaltung offen.
Am letzten Tag fuhren wir nach der Räumung der Zimmer und dem gemeinsamen Frühstück nach Erfurt. Hier besuchten wir die Ausstellung des Gedenkortes zu Topf&Söhne, einem Unternehmen, das die Menschheitsverbrechen der SS durch die Herstellung von Krematoriumsöfen und anderer Technik für die Konzentrationslager unterstützte. Nach einer Mittagspause in der Erfurter Altstadt teilten wir uns in zwei Gruppen auf, um uns mit einem anderen grausamen Kapitel der deutschen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Während die eine Gruppe in der Gedenkstätte Andreasstraße Einblick in ein ehemaliges Stasi-Gefängnis erhielt, wurde die andere durch das Stasi-Unterlagen-Archiv geführt. Anschließend traten wir nach drei sehr spannenden und informativen Tagen die Heimreise nach Köln an.
Abschließend möchte ich mich im Namen der Stufe und der Lehrer*innen ganz herzlich bei der Jakob-Kaiser-Stiftung und allen Referenten und Referentinnen bedanken. Ohne sie wäre diese wertvolle Erinnerungsveranstaltung zu den deutschen Diktaturerfahrungen nicht möglich gewesen, und Bildung ist bekanntlich das einzige Mittel zur Prävention.
Jan Kloss (Q2)
Fotos: Rüya Demir, Herrn Mohs, Frau Küpper und Herrn Schultz