Musical
Künstlerische Förderung am Herder seit fast 15 Jahren.
Musicals gibt es am Herder-Gymnasium seit 2003. Ein vielköpfiges Lehrerteam hat sich auf die Fahnen geschrieben, künstlerisch hochwertiges Musiktheater mit Schülerinnen und Schülern eines normalen, städtischen Kölner Gymnasiums auf die Bühne zu bringen, das nicht nur von den Eltern der Akteure gern gesehen wird. Dabei ist das Herder kein Musik-Gymnasium und Buchheim nicht der Stadtteil, den man in Köln auf den ersten Blick mit Hochkultur in Verbindung bringt.
Und genau darin liegt die Motivation: Ganz normale Schülerinnen und Schüler ohne große musikalische Vorbildung lernen ihre eigene Stimme, ihre Körpersprache und ihre eigene Bühnenpräsenz kennen und bringen als Team etwas zustande, was die meisten vorher nicht für möglich gehalten haben. Im Zeitalter der Casting-Shows, YouTube und der allgemeinen Meinung, man müsse ein außergewöhnliches Talent sein, um musikalisch tätig zu werden, entdecken Schüler im Herder Jahr für Jahr, dass sie mit ihrer Stimme, ihren Choreographien und ihrem Schauspiel Menschen begeistern können. Dieser Funke der Begeisterung springt bei den Aufführungen auf das Publikum über und überzeugt eine stetig wachsende Fan-Gemeinde.
Das letzte Herder-Musical „Grimm!“ feierte im Frühjahr 2018 Premiere . Es stammt – wie bereits die letzten beiden Stücke – aus der Feder von Peter Lund, Musical-Autor und Professor für Musical an der UdK Berlin (Universität der Künste). Die Wahl fiel wieder auf ein Lund-Stück, weil der Autor ein besonderes Geschick hat, Jugend-Themen unterhaltsam, aber mit enormem Tiefgang auf die Bühne zu bringen. Hier gibt es „keine tanzenden Vampire oder singende Katzen“ (Lund selbst über seine Stücke), sondern hier geht es um reale Probleme: In „Leben ohne Chris“ (Herder 2012) stirbt ein 18-Jähriger bei einem Verkehrsunfall und reflektiert sein bisheriges, junges Leben. Bei „Mein Avatar und ich“ (Herder 2015) geht es um die Frage: Wer bin ich und wie möchte ich im Internet für andere erscheinen. Und „Grimm!“ (Herder 2018) thematisiert die hoch aktuelle, politische Frage nach der Furcht vor dem Fremden in einer wunderbaren Parodie auf Grimms Märchen. Rotkäppchen soll nicht in den Wald, weil da der angeblich böse Wolf lebt, der die Ordnung des Dorfs gefährdet. Das junge Mädchen kann aber seiner Neugier nicht widerstehen, verliebt sich in den Wolf und stellt ihn den Dorfbewohnern vor. Das Chaos nimmt damit seinen Lauf.
Eine Liste bisheriger Musicals:
- „Linie 18“ (2006)
- „Pippin“ (2007)
- „Taco – ein Road-Musical um Liebe, Kies und Asche“ (2009)
- „Leben ohne Chris“ (2012)
- „Mein Avatar und ich“ (2015)
- „Grimm! – Die wirklich wahre Geschichte von Rotkäppchen und ihrem Wolf“ (2018)